LDL-Cholesterin zu hoch (Blutwert LDL erhöht)
Wenn der LDL-Cholesterinwert über 160 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) steigt, gilt er als zu hoch. Allerdings wird eine Ärztin oder ein Arzt nie nur diesen einen Wert anschauen, sondern stets alle Blutfettwerte im Blick haben (z.B. HDL-Cholesterin, Gesamtcholesterin, Triglyceride).
Es ist jedoch wichtig, ob weitere Risikofaktoren vorliegen (z.B. Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen, Zuckerkrankheit). Bei 2 oder mehr Risikofaktoren sinkt der LDL-Normwert ab - man sollte daher idealerweise deutlich weniger als 160 mg/dl LDL-Cholesterin im Blut haben.
Warum ist ein erhöhter LDL-Wert gefährlich?
Genau genommen ist ein erhöhter LDL-Blutwert gar nicht "gefährlich", sondern "bedenklich". Der Unterschied ist folgender: zu viel LDL-Cholesterin führt ganz langsam und schleichend zu einer Blutgefäß-Verengung. So langsam, dass man es im Alltag überhaupt nicht bemerkt.
Es gibt also keinerlei Symptome oder äußere Anzeichen dafür. Oft kommt ein überhöhter LDL-Wert für die Patienten völlig überraschend. Man nennt diesen Prozess der langsamen Plaque-Bildung auch Arteriosklerose (Blutgefäßverengung).
Das Problem dabei: die zunehmende Verengung der Blutbahn birgt erhebliche Risiken. So kann sich irgendwann - völlig unvorhergesehen und überraschend - eine sog. Plaque aufreißen. Die Thrombozyten glauben dann, die Blutbahn wäre verletzt und sie beginnen mit der Blutgerinnung - in einer eigentlich intakten Blutbahn. Die Folge dieses Gerinnungsprozesses ist ein Thrombus - eine Art Pfropfen, der dann in der Blutbahn schwimmt.
- Wenn sich so ein Pfropfen in den unteren Bein oder Beckenvenen bildet, kann er in die Lunge gespült werden. Die dort immer feinere Blutverästelungen verstopfen, es kann zum Blutstillstand kommen - man nennt dieses eine Lungenembolie.
- Wenn sich der Pfropen im Herzen löst, kann es zu einem Herzinfarkt kommt. Die Blugefäße im Herzen fallen aus, es kommt zur Unterversorgung mit Sauerstoff, der Muskel hat keine Energie mehr und hört auf zu pumpen - das nennt man Herzinfarkt.
- Wenn der Pfropen in einer Blutbahn zwischen Herz und Kopf löst, kommt es zu einer Verstopfung der versorgenden Blutgefäße des Gehirns. Bestimmte Hirnregionen werden dann nicht mehr versorgt und es kommt zu Ausfall ganzer Hirnareale - das nennt man Schlaganfall.
Die Beurteilung der Blutfettwerte ist daher immer eine Risiko-Abschätzung. Wenn der LDL-Wert zu hoch ist, steigt das Risiko, dass später einmal eine der oben genannten Herz-Kreislauferkrankungen auftritt. Allerdings kommt es auch darauf an, wie lange der Wert zu hoch ist. Wer über Jahre hinweg einen erhöhten LDL-Wert hat, lebt ab einem Alter von ca. 50 Jahren mit einem erheblichen Risiko.
LDL-Cholesterin senken: Bewegung und Ernährung
Der beste und effektivste Weg, das LDL-Cholesterin zu senken, ist Bewegung. Idealerweise in Kombination mit gesunder Ernährung (wenig Fett und Zucker). Die ausschließliche Ernährungsumstellung - ohne Bewegung - ist meist nicht so zielführend. Denn ein Großteil des LDL-Cholesterins wird vom Körper selber gebildet - und keineswegs nur über die Nahrung aufgenommen.
Entscheidend ist daher Bewegung. Man sollte bei erhöhtem LDL-Wert also einen Plan machen, wie man sein Leben umstellen kann, so dass wenigsten 30 bis 60 Minuten Bewegung pro Tag möglich sind. Gerade übergewichtigen Menschen fällt das am Anfang schwer - aber es ist mit Willen und Disziplin möglich.
Weiterlesen: Cholesterinspiegel dauerhaft senken.
Cholesterin Normalwerte
Die folgende Cholesterin-Tabelle zeigt die Normalwerte für Menschen ohne weitere Risikofaktoren (Erwachsene unter 40 Jahre). Die Werte werden in Milligramm pro Deziliter gemessen ( mg/dl ), in manchen Laborbefunden ist alternativ die Angabe Millimol pro Liter (mmol/l) verzeichnet.
Blutfette (Cholesterin und Triglyceride) | ||||
Abk. | Bezeichnung | Normwerte mg / dl | Normwerte mmol / l | Siehe auch |
TC | Gesamt-Cholesterin | unter 200 mg / dl | unter 5,1 mmol / l | zu hoch zu niedrig |
LDL | LDL-Cholesterin | unter 160 mg / dl | unter 4,1 mmol / l | zu hoch zu niedrig |
HDL | HDL-Cholesterin | über 40 mg / dl | über 1,0 mmol / l | zu hoch zu niedrig |
TRG | Triglyceride | unter 150 mg / dl | unter 1,7 mmol / l | zu hoch zu niedrig |
Blutfette (Cholesterin und Triglyceride) | |||
Abk. | Bezeichnung | Normwerte mg/dl | Normwerte mmol/l |
TC | Gesamt-Cholesterin | < 200 mg / dl | < 5,1 mmol / l |
LDL | LDL-Cholesterin | < 160 mg / dl | < 4,1 mmol / l |
HDL | HDL-Cholesterin | > 40 mg / dl | > 1,0 mmol / l |
TRG | Triglyceride | < 150 mg / dl | < 1,7 mmol / l |
Abkürzungen: mg = Milligramm; dl = Deziliter; mmol = millimol; l = Liter - Mehr zu den Einheiten
Bitte beachten Sie, dass die Normalwerte in Ihrem Laborbefund abweichend sein können. Entscheidend ist immer der Referenzwert des Labors.
Bei älteren Menschen (über 40 Jahre) werden häufig leicht erhöhte Werte gemessen. Letztendlich kann nur eine Ärztin oder ein Arzt das Risiko hinsichtlich erhöhter Cholesterinwerte abschätzen.
Die Cholesterin-Laborwerte sind nicht Bestandteil des großen Blutbildes - und auch nicht des kleinen Blutbildes. Sie werden vom behandelnden Arzt oder Ärztin je nach Bedarf vom Labor angefordert. Sie gehören zu den "Blutfetten".
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Weiterführende Links
- Springer Medizin: Special Cholesterin
- AOK: Fit durch den Tag - kurze, einfach Tipps für mehr Bewegung
- Medical Tribune: Cholesterin – was ist „gut“, was ist „böse“? (Patienten-Information zum Ausdrucken)
- Wikipedia: Cholesterin - sehr lang und kompliziert zu lesen
- Erythrozyten.net: Cholesterin
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