Blutwert MCHC (Normal): Durchschnittliche Hämoglobinkonzentration

zum Ermitteln der Ursache einer Anämie
Die mittlere korpuskuläre Hämoglobinkonzentration (engl. mean corpuscular/cellular hemoglobin concentration, MCHC) ist ein Blutwert des kleinen Blutbildes. Er beziffert, wie viel Hämoglobin in den Erythrozyten enthalten ist. Da Hämoglobin den roten Blutfarbstoff enthält, kann man vereinfacht sagen : Je mehr Hämoglobin, um so "roter" wirkt das Blut (hyperchrom). Je geringer die Hämoglobin-Konzentration, um so blasser sieht das Blut aus (hypochrom).
Beim gesunden Menschen liegt der MCHC-Wert zwischen 32 und 36 Gramm pro Deziliter. Der MCHC-Wert lässt sich ganz einfach aus zwei weiteren Blutwerten errechnen: Hämoglobin (g/dl) geteilt durch den Hämatokrit. Der Hämatokrit-Wert gibt den Anteil der zellulären Bestandteile am Volumen des Blutes an. Mithilfe der MCHC-Formel lassen sich daraus die die MCHC-Normwerte errechnen.

Der MCHC-Wert dient in der klinischen Diagnose hauptsächlich zur Plausibilitätsüberprüfung, wenn andere Werte Unregelmäßigkeiten zeigen.
Normalwerte
Die Messeinheit für Durchschnittliche Hämoglobinkonzentration ist g/dl (Gramm pro Deziliter). Das entspricht der Einheit 'Milligramm pro 100 Mikroliter (µl)'.
MCHC-Normalwerte | ||
Abk. | Beschreibung | Normalwerte |
MCHC | durchschnittliche Hämoglobinkonzentration pro Erythrozyt | Männer: 32 - 36 g pro dl Frauen: 32 - 36 g pro dl |
Bitte beachten Sie, dass die Normalwerte in Ihrem Laborbefund abweichend sein können. Entscheidend ist immer der Referenzwert des Labors.
Erythrozyten enthalten Hämoglobin, ein Protein, das Sauerstoff und Kohlendioxid binden kann. Aufgrund dieser Eigenschaft sind die roten Blutzellen auf den Transport von Sauerstoff aus der Lunge in die Zellen - und (auf dem Rückweg von Kohlendioxid zurück in die Lunge - verantwortlich. Der Abkürzung MCHC bedeutet "mean cellular heamoglobine concentration". Sie definiert den (auf deutsch) "mittlerer, zellulärer Hämoglobingehalt " der roten Blutkörperchen.
Die MCHC bleibt bei Veränderungen des Blutbildes oft normal, während sich MCV und MCH weitgehend einheitlich verändern.
Unregelmäßigkeiten beim MCHC-Wert deuten auf eine Störung bei der Blutbildung hin. Häufig ist Eisenmangel die Ursache.
MCHC-Wert erhöht, zu hoch

zu hoch
Bei eine Erhöhung des MCHC (mittlerer, zellulärer Hämoglobingehalt) kommen in aller Regel zwei Ursachen in Betracht. Bei einem normalen MCH deutet vieles auf eine Kugelzellenanämie (hereditäre Sphärozytose) hin. Ist der MCH ebenfalls erhöht, könnte es sich auch um eine hochtitrige Kälteagglutinine handeln. Kälteagglutinine sind spezielle Autoantikörper im Blut, die erst bei niedrigen Temperaturen (10–15 °C) wirksam werden. Sie sind dann gegen ein bestimmtes Antigen auf der Oberfläche von Erythrozyten gerichtet. Normalerweise ist ihre vorrangige Funktion die Abwehr eindringender Mikroben. Weiterlesen: MCHC zu hoch
MCHC-Wert vermindert, zu niedrig

zu niedrig
Eine Verminderung des MCHC (mittlerer, zellulärer Hämoglobingehalt) ist meist ein Hinweis auf eine spezielle Anämieform. Diese sind meist verbunden mit Eisen- und Pyridoxin-Mangel. Möglich sind aber auch genetisch bedingte Anämien, bei denen das Hämoglobin nicht richtig ausgebildet wird (sog. Thalassämien, griechisch für Mittelmeeranämie). Eine weitere mögliche Ursache kann ein erhöhtes Auftreten von Sideroblasten im Knochmark sein. Das deutet auf eine gestörte Blutbildung (Erythropoese) hin. Weiterlesen: MCHC zu niedrig
Wie unterscheiden sich MCV, MCH, MCHC und EVB?

Für viele Patienten sind nicht nur die Abkürzungen der Erythrozytenindizes undurchschaubar. Auch, wenn man ungefähr weiß, was sich dahinter verbirgt, kann man sie dennoch meist schlecht voneinander unterscheiden. Daher hier noch einmal ganz einfach zusammengefasst. Vor allem bei Unregelmäßigkeiten beim Hämoglobin-Blutwert (Hb) mit der Diagnose "Anämie" gilt es zu klären, warum die Hämoglobinkonzentration im Blut abgesenkt ist. Folgende Fragen stellen sich:
- Wie groß sind die Erythrozyten? Und zwar nicht ein einzelnes, sondern im Durchschnitt. "Groß" im Sinne von Volumen - genau das wird beim Wert MCV ermittelt: das mittlere Erythrozytenvolumen ("Mean Corpuscular Volume").
- Wie viel Hämoglobin ist im Durchschnitt in einem Erythrozyten enthalten? So kann man erkennen, ob einfach zu wenig Hämoglobin gebildet wird. Das wird mit dem Wert MCH ermittelt: die mittlere Hämoglobinmenge pro Erythrozyt ("Mean Corpuscular Hemoglobin").
- Wie hoch ist die Konzentration des Hämoglobins in der Zelle? Denn je größer der Erythrozyt, um so geringer wird - bei gleichbleibender Hämoglobinmenge - die Konzentration. Das wird über den Wert MCHC ermittelt: die mittlere Hämoglobinkonzentration pro Erythrozyt ("Mean Corpuscular Hemoglobin Concentration").
In der folgenden Grafik werden die Unterschiede deutlich:
- Bei einigen Anämieformen ist es zudem wichtig zu wissen, ob die Erythrozyten überhaupt normal ausgebildet sind, oder ob ein relevanter Teil zu groß oder zu klein ist. Das wird mit dem Wert EVB ermittelt: Erythrozytenverteilungsbreite, engl. RDW ("Red Cell Distribution Width")

Ressourcen / Weiterlesen
- Charieté: MCHC
- Wikipedia: Mittlere Korpuskuläre Hämoglobinkonzentration
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Erythrozyten Normalwerte (Blutwert Ery)

https://www.blutwert.at/erythrozyten/normal.php
Erythrozyten sind kleine, scheibenförmige Zellen und Haupt-Bestandteil des Blutes. Ihre Hauptaufgabe ist der Transport von Sauerstoff aus der Lunge in die verschiedenen Körpergewebe sowie der Rücktransport von Kohlendioxid zu