Normozytäre Anämie, normochrom

werden zu wenig Erythrozyten gebildet.
Eine Anämie wird auch als "Blutmangel" bezeichnet. Die Sauerstoffversorgung der Organe ist hierbei nicht ausreichend gewährleistet. Bei einer normozytären Anämie sind die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) in Form und Funktionsweise normal ausgebildet. Der Begriff "Normo..." zeigt an, dass die Größe der roten Blutzellen normal ist bzw. der statistischen Norm entsprechen. Allerdings sind aufgrund einer gedrosselten Erythrozyten-Produktion (Erythropoese) im Knochenmark zu wenige rote Blutkörperchen vorhanden.
Die Bildung neuer Erythrozyten - pro Tag werden ungefähr 200 Milliarden neue rote Blutkörperchen gebildet - wird durch das Hormon Erythropoetin (kurz: Epo) gesteuert, das in der Niere synthetisiert wird. Wenn zu wenig Epo freigesetzt wird - meist aufgrund von Nierenerkrankungen - , verlangsamt sich auch die Erythrozyten-Produktion. Allerdings kann das auch aufgrund von Sauerstoffmangel in der Umgebung ausgelöst werden (z.B. im Hochgebirge). Zudem ist eine Reaktion auf Medikamente möglich.
Erythrozytenindizes helfen, die Ursache zu ermitteln

helfen beim Ermitteln der Ursache
Bei den sog. Erythrozytenindizes handelt es sich um einige Blutwerte, die im Rahmen eines kleinen Blutbildes berechnet werden. Mit ihrer Hilfe kann man die Ursache einer Anämie eingrenzen. Bei einer normozytären Anämie ist der MCV-Wert normal, d.h. das Volumen bzw. die Größe der roten Blutkörperchen ist normal. Wenn der MCH-Wert, also die Hämoglobinmenge pro Erythrozyt, normal ist, spricht man von einer "normochromen normozytären Anämie". Die Blutzellen sehen dann unter dem Mikroskop ganz normal aus. In dem Fall kommt ein verminderter MCHC-Wert dadurch zustande, dass zu wenig Erythrozyten vorhanden sind. Das zeigt sich in aller Regel dann auch an einem auffälligen Hämatokrit-Wert.
Aufgrund der normozytären Anämie, also der geringen Menge an roten Blutkörperchen, ist die Sauerstoffversorgung des Organismus nicht voll gewährleistet. Denn die Erythrozyten sind auf den Transport von Sauerstoff durch den Organismus spezialisiert ist. In der Folge reagiert der Körper mit einer erhöhten Herzmuskelfrequenz. Das Blut wird schneller durch den Körper gepumpt, damit auch die geringere Erythrozyten-Menge noch ausreichend Sauerstoff in die Zellen transportieren kann. Allerdings ist diese erhöhte Herzaktivität belastend.
Symptome einer normozytären Anämie
Die typischen Symptome einer normozytären Anämie sind auf eine mangelnde "Energieversorgung" der Zellen zurückzuführen, oder treten als Folgeerscheinungen auf. Zu den ersten Anzeichen gehören:
- leichte Ermüdbarkeit
- Luftknappheit (besonders bei körperlicher Belastung)
- Konzentrationsschwäche und Kopfschmerzen
- Muskelschwäche
- Kältegefühl
- Schwindelanfälle
- blasse Haut
Siehe auch
- Mikrozytäre Anämie: zu kleine Erythrozyten aufgrund von Eisen-, Vitamin B12- oder Folsäure-Mangel
- Makrozytäre Anämie: zu große Erythrozyten, nicht vollständig ausgereift