Blutwert Basophile vermindert, zu niedrig (Basopenie)
Eine Verminderung der basophilen Granulozyten wird als Basopenie bezeichnet. Normalerweise machen Basophile nur einen kleinen Prozentsatz der Gesamtzahl der weißen Blutkörperchen aus.
Basophile Granulozyten, kurz Basophile oder als Blutwert: Baso, gehören zu den Granulozyten und als solche zu den Leukozyten. Leukozyten spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem, die Granulozyten wiederum sind vor allem für die Abwehr von Fremdstoffen zuständig. So wie auch die eosinophilen Granulozyten dienen die Basophilen vor allem der Abwehr von Parasiten und der Steuerung allergischer Reaktionen.
Ursachen einer Basopenie
Ein Mangel an Basophilen kann verschiedene Ursachen haben, darunter:
- Allergische Reaktionen: Während allergischer Reaktionen können Basophile in das Gewebe wandern und daher vorübergehend im Blut abnehmen.
- Stressreaktion: Bei bestimmten Stressreaktionen kann es zu einer vorübergehenden Abnahme der Basophilen kommen.
- Schwerwiegendere medizinische Zustände: In einigen Fällen kann eine chronische oder langfristige Verringerung der Basophilenzahl auf zugrunde liegende Erkrankungen, wie Knochenmarkserkrankungen oder autoimmune Störungen, hinweisen.
Eine isolierte Basopenie ist in der Regel nicht so häufig und wird oft in Verbindung mit anderen Veränderungen im Blutbild betrachtet. Die Bedeutung einer Basopenie hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache ab. In vielen Fällen kann eine vorübergehende Basopenie aufgrund von Stress, Infektionen oder allergischen Reaktionen als normaler Teil der Immunantwort betrachtet werden. Wenn jedoch eine anhaltende Basopenie festgestellt wird oder mit anderen abnormalen Blutwerten einhergeht, sollte eine umfassende ärztliche Untersuchung durchgeführt werden, um die genaue Ursache zu ermitteln und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Funktion der basophilen Granulozyten
In der Regel interagieren die basophilen Granulozyten mit anderen Leukozyten, vor allem den Eosinophilen und Mastzellen. So sind sie an der Reaktion bei Allergien beteiligt (z.B. Heuschnupfen oder Asthma), ebenso bei der Abwehr von Parasiten oder Pilzen.
An der Zelloberfläche der Basophilen befinden sich Rezeptoren (IgE-Rezeptoren) für spezielle körperfremde Stoffe (spezifische Antigene). Binden sich nun Antigene an diese Rezeptoren, wie beispielsweise Pollen, schütten die Zellen sogenannte Mediatoren, wie Heparin und Histamin aus. Heparin zum Beispiel wirkt als Blutgerinnungshemmer. Histamin spielt bei Entzündungen und allergischen Reaktionen eine große Rolle.
Die Ausschüttung dieser Stoffe (Degranulation oder Exozytose) führt dann meist zu einer allergischen Sofortreaktion (Typ-I-Allergie) wie z.B. beim Heuschnupfen. So bilden zum Beispiel basophile Granulozyten mit Mastzellen eine funktionelle Einheit und veranlassen Plasmazellen zur IgE-Synthese.
Die Aktivierung von Immunzellen, die Rezeptoren für IgE besitzen, kann zur allergischen Sofortreaktion wie z. B. Heuschnupfen führen. Eine systemische Aktivierung dieser Zellen (also die Aktivierung im ganzen Körper) kann zum anaphylaktischen Schock führen.
Die von Basophilen ausgeschütteten Mediatoren aktiveren zudem weitere Botenstoffe, die zur Thrombozytenaggregation führen (Blutgerinnung). Sie sind somit indirekt an der Gewebereparatur beteiligt.
Weitere Granulozyten Unterarten
Die folgende Tabelle zeigt die Unterarten der Granulozyten. Sie sind Bestandteil des sog. Differentialblutbildes (Untersuchung der Leukozyten). Der Normwert für Basophile liegt bei Erwachsenen bei etwa 15 bis 50 pro Mikroliter (µl) Blut. Der Wert schwankt im Tagesverlauf, daher ist die Spanne der Normalwerte relativ breit. Als Blutwert wird heutzutage jedoch nicht die Anzahl angegeben, sondern das Verhältnis zur Gesamtmenge der Leukozyten: der Normalwert liegt zwischen 0 und höchstens 2 Prozent.
Granulozyten-Arten: Normalwerte | |||
Zellart | Anteil an Gesamt-Leukozytenanzahl | Anzahl pro µl Blut | |
Neutrophile Granulozyten | |||
Stabkernige (neutrophile) Granulozyten | 3 bis 5% | 150–400 | |
Segmentkernige (neutrophile) Granulozyten | 50 bis 70% | 3000–6000 | |
Eosinophile Granulozyten | 2 bis 4% | 50–250 | |
Basophile Granulozyten | 0 bis 2% | 15–50 |
Bitte beachten Sie, dass die Normalwerte in Ihrem Laborbefund abweichend sein können. Entscheidend ist immer der Referenzwert des Labors.
Eine Zunahme der basophilen Granulozyten im Blut bezeichnet man als Basophilie.
Ressourcen / Weiterlesen
- Wikipedia: Basophiler Granulozyt
- Charité: Basophilie
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