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Zu viele basophile Granulozyten: Basophilie

Basophilie: zu viele basophile Granulozyten
Basophilie: zu viele basophile Granulozyten

Eine Zunahme der basophilen Granulozyten (sog. Basophile), im Blut bezeichnet man als Basophilie. Meist geht sie einher mit einer vermehrten Produktion von eosinophilen Granulozyten, so dass die beiden Blutwerte "Basophile" und "Eosinophile" erhöht sind. Basophile Granulozyten gehören zu den Granulozyten. Sie spielen - ähnlich wie die eosinophilen Granulozyten - bei der Abwehr von Parasiten und der Steuerung allergischer Reaktionen eine wichtige Rolle. Basophile Granulozyten sind normalerweise anteilig am seltensten im Blut zu finden. Ihr Anteil an den Leukozyten beträgt in der Regel nur rund 1 Prozent.

Wie viele andere Immunzellen entfalten auch basophile Granulozyten ihre volle Wirkung bei einer Körpertemperatur von 38,3 - 41° (Fieber). Es ist also normal und logisch, dass der Körper bei einer Infektion mit Fieber reagiert und somit die Immunabwehr beschleunigt.

Ursachen einer Basophilie

Basophiler Granulozyt
Basophiler Granulozyt

Eine Basophilie kann im Prinzip zwei Ursachen haben:

Zu den Erkrankungen, bei denen der Blutwert der Basophilen erhöht ist, gehören:

sowie ...

Normalwerte

Die folgende Tabelle zeigt die Unterarten der Granulozyten. Sie sind Bestandteil des sog. Differentialblutbildes (Untersuchung der Leukozyten). Der Normwert für Basophile liegt bei Erwachsenen bei etwa 15 bis 50 pro Mikroliter (µl) Blut. Der Wert schwankt im Tagesverlauf, daher ist die Spanne der Normalwerte relativ breit. Als Blutwert wird jedoch meist nicht die Anzahl angegeben, sondern das Verhältnis zur Gesamtmenge der Leukozyten: der Normalwert liegt zwischen 0 und höchstens 2 Prozent.

Granulozyten-Arten: Normalwerte
Zellart Anteil an Gesamt-Leukozytenanzahl Anzahl pro µl Blut
Neutrophile Granulozyten    
  Stabkernige (neutrophile) Granulozyten 3 bis 5% 150–400
  Segmentkernige (neutrophile) Granulozyten 50 bis 70% 3000–6000
Eosinophile Granulozyten 2 bis 4% 50–250
Basophile Granulozyten 0 bis 2% 15–50

Bitte beachten Sie, dass die Normalwerte in Ihrem Laborbefund abweichend sein können. Entscheidend ist immer der Referenzwert des Labors.

Funktion der basophilen Granulozyten

Um die Ursachen und Auswirkungen von zu vielen basophilen Granulozyten im Blut zu verstehen, lohnt es sich, deren Aufgaben und Funktionsweisen zu betrachten. In der Regel interagieren die basophilen Granulozyten mit anderen Leukozyten, vor allem den Eosinophilen und Mastzellen. So sind sie an der Reaktion bei Allergien beteiligt (z.B. Heuschnupfen), ebenso bei der Abwehr von Parasiten oder Pilzen.

Basophiler Granulozyt
Basophiler Granulozyt: deutlich erkennbar
die blau eingefärbten Vesikel (Granula)

An der Zelloberfläche der Basophilen befinden sich Rezeptoren (IgE-Rezeptoren) für spezielle körperfremde Stoffe (spezifische Antigene). Binden sich nun Antigene an diese Rezeptoren, wie beispielsweise Pollen, schütten die Basophilen sogenannte Mediatoren (z.B. Heparin oder Histamin) aus. Heparin zum Beispiel wirkt als Blutgerinnungshemmer, Histamin spielt bei Entzündungen und allergischen Reaktionen eine große Rolle.

Die Ausschüttung dieser Stoffe (Degranulation oder Exozytose) führt dann meist zu einer allergischen Sofortreaktion (Typ-I-Allergie) wie z.B. bei Heuschnupfen. So bilden zum Beispiel basophile Granulozyten mit Mastzellen eine funktionelle Einheit und veranlassen Plasmazellen zur IgE-Synthese.

Die Aktivierung von Immunzellen, die Rezeptoren für IgE besitzen, kann zur allergischen Sofortreaktion wie z. B. Heuschnupfen führen. Eine systemische Aktivierung dieser Zellen (also die Aktivierung im ganzen Körper) kann zum anaphylaktischen Schock führen.

Die von Basophilen ausgeschütteten Mediatoren aktiveren zudem weitere Botenstoffe, die zur Thrombozytenaggregation führen (Blutgerinnung). Sie sind somit indirekt an der Gewebereparatur beteiligt.

Zu viele basophile Granulozyten, Blutwert erhöht, zu hoch: Basophilie
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