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Polyzythämie, Polycythaemia vera (Primäre Polyglobulie)

Bei einer Polyzythämie (primäre Polyglobulie, auch Polycythaemia vera) kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung der Blutstammzellen (hämatopoetischer Stammzellen) im Knochenmark. In der Folge werden unkontrolliert viele Blutzellen, vor allem Erythrozyten gebildet. Die Polyzythämie gehört zu den myeloproliferativen Erkrankungen, sie betrifft vor allem ältere Menschen.

Polyzythämie
Polyzythämie (Polycythaemia vera): Ursache der primären Polyglobulie ist die krankhafte Überproduktion von Blutzellen im Knochenmark.

Symptome einer Polyzythämie (Polycythaemia vera)

Durch zu viele Erythrozyten im Blut wird das Blut dicker und zähflüssiger. Die erhöhte Viskosität hat eine verstärkten Reibung an den Blutgefäßen zur Folge. Daher muss das Herz verstärkt pumpen. Zudem können ev. nicht mehr alle Organe optimal mit Sauerstoff versorgt werden.

Die zunehmende Belastung durch das erschwerte Pumpen des Herzens gehen oft mit einigen typischen Symptomen einher:

Zudem steigt das Risiko von Folgeerkrankungen:

Hinzu kommen meist weitere Symptome, die je nach Ursache verschieden sind.

Blutwerte bei Polyzythämie (Polycythaemia vera)

Folgende Blutwerte deuten auf eine Polyglobulie hin - auch wenn nicht ersichtlich wird, um welche Form es sich handelt. Zudem muss der veränderte Blutwert nicht zwingend eine Polizythämie anzeigen.

Was ist eine Polyglobulie?

Bei einer Polyglobulie ist die Hämoglobinkonzentration im Blut aufgrund erhöhter Blutbildung zu hoch. Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) bestehen zu 90% aus Hämoglobin. Ihre Aufgabe ist folglich der Sauerstofftransport aus der Lunge in die Zellen - sowie der Rücktransport des Kohlenstoffdioxids. Wenn sich aufgrund einer erhöhten Produktion (Erythropoese) zu viele Erythrozyten im Blut befinden und damit die Hämoglobinkonzentration zu hoch ist, spricht man von einer Polyglobulie.

Polyglobulie
Polyglobulie: durch Zunahme der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) ist die Hämoglobinkonzentration erhöht. Folge: das Blut wird dicker, zähflüssiger. Das ist schlecht für die Blutgefäße und das Herz, das um so stärker pumpen muss.

Aufgrund der erhöhten Anzahl an Blutzellen wird das Blut zähflüssiger (dicker). Das belastet den reibungslosen Fluss in den Blutgefäßen. In der Folge muss das Herz schneller und stärker pumpen. Dadurch steigt das Risiko einer Thrombose, bei dem die Blutgefäße durch Blutgerinnsel verstopfen. Solche Durchblutungsstörungen können einen Schlaganfall, eine Lungenembolie oder einen Herzinfarkt zur Folge haben.

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