Megakaryozyt: riesige Zelle im Knochenmark
Als Megakaryozyt bezeichnet man ein Zellstadium während der Produktion von Blutplättchen (Thrombozyten) im Knochenmark. Megakaryozyten sind im Vergleich zu anderen Zellen riesig: sie haben einen Durchmesser von bis zu 150 Mikrometer (µm). Zum Vergleich: die Erythrozyten haben einen Durchmesser von rund 7,5 µm, die Thrombozyten als kleinste Blutzellen nur rund 2-3 µm. Der Vorgang der Thrombozytenbildung wird auch als Thrombopoese bezeichnet.
Angeregt durch das Enzym Thrombopoetin entwickelt sich aus einer myeloischen Stammzelle ein Megakaryoblast, die Vorläuferzelle der Thrombozyten. Thrombopoetin wird in der Leber und der Niere freigesetzt, um die Thrombozyten-Produktion zu regulieren. Unter einem Mikroskop hat ein Megakaryoblast interessanterweise ein intensivblaues Zytoplasma.
Der Megakaryoblast wächst im weiteren Verlauf enorm an, vor allem auch, weil der Zellkern an Größe gewinnt. Ursache ist, dass sich die DNA vervielfacht, ohne dass sich der Kern oder die Zelle weiter teilt. Der Megakaryoblast entwickelt sich so zum Megakaryozyt.
Megakaryozyten gehören zu den wenigen besonderen Zellen, die man als polyploide Zellen bezeichnet: ihr Zellkern enthält mehr als einen normalen Chromosomensatz (bis zu 128). Aus dem vervielfältigten Chromosomen werden große Menge mRNA synthetisiert, die im Zytoplasma des Megakaryozyts vorliegt. Im Laufe der Reifung vom Zytoplasma große Stücke abgetrennt (Abschnürung). Man bezeichnet diese Teile, die zwar viel mRNA enthalten, aber keinen eigenen Zellkern besitzen, als Problättchen - also die Vorläuferzellen der Thrombozyten. Aus einer Megakaryozytenzelle werden rund 6 bis 8 Proplättchen abgeschnürt.
Die Problättchen bestehen aus einer netzartigen Struktur mit zahlreichen feinen Verästelungen. Aus den Problättchen werden schließlich ca. 800 bis 1000 kleine "Fetzen" abgetrennt: die Thrombozyten. Diese enthalten logischerweise keinen Zellkern, aber mRNA. Sie sind daher noch zum Teil zur Proteinbiosynthese fähig, was für den Prozess der Blutgerinnung erforderlich ist. Die Problättchen werden also quasi in viele kleine Stücke zerteilt. Aus einem Megakaryozyt können also bis zu 8000 Thrombozyten gebildet werden.
Die folgende Grafik zeigt die Entstehung der Blutplättchen:
Megakaryoblast
Angeregt durch das Enzym Thrombopoetin entwickelt sich aus der myeloischen Vorläuferzellen dann ein Megakaryoblast, die Vorläuferzelle der Thrombozyten. Thrombopoetin wird in der Leber und der Niere freigesetzt, um die Thrombozyten-Produktion zu regulieren. Unter einem Mikroskop hat ein Megakaryoblast interessanterweise ein intensivblaues Zytoplasma.
Der Megakaryoblast wächst im weiteren Verlauf enorm an, vor allem auch, weil der Zellkern an Größe gewinnt. Ursache ist, dass sich die DNA vervielfacht, ohne dass sich der Kern oder die Zelle weiter teilt.
Diese riesige Zelle wird als Megakaryozyt bezeichnet. Sie hat einen Durchmesser von bis zu 150 Mikrometer (µm) - zum Vergleich: die Erythrozyten haben einen Durchmesser von rund 7,5 µm, die Thrombozyten als kleinste Blutzellen nur rund 2-3 µm.
Megakaryozyten gehören zu den wenigen besonderen Zellen, die man als polyploide Zellen bezeichnet: ihr Zellkern enthält mehr als einen normalen Chromosomensatz (bis zu 128). Aus dem vervielfältigten Chromosomen werden große Menge mRNA synthetisiert, die im Zytoplasma des Megakaryozyts vorliegt. Im Laufe der Reifung vom Zytoplasma große Stücke abgetrennt (Abschnürung). Man bezeichnet diese großen Teile, die zwar viel mRNA enthalten, aber keinen eigenen Zellkern besitzen, als Problättchen - also die Vorläuferzellen der Thrombozyten. Aus einer Megakaryozytenzelle werden rund 6 bis 8 Proplättchen abgeschnürt.
Die Problättchen bestehen aus einer netzartigen Struktur mit zahlreichen feinen Verästelungen. Aus den Problättchen werden schließlich ca. 800 bis 1000 kleine "Fetzen" abgetrennt: die Thrombozyten. Diese enthalten logischerweise keinen Zellkern, aber mRNA. Sie sind daher noch zum Teil zur Proteinbiosynthese fähig, was für den Prozess der Blutgerinnung erforderlich ist. Die Problättchen werden also quasi in viele kleine Stücke zerteilt. Aus einem Megakaryozyt können also bis zu 8000 Thrombozyten gebildet werden.
Thrombozyten
Thrombozyten (auch Blutplättchen) besitzen keinen Zellkern und haben keine einheitliche Form, sondern sind im Grunde ein flacher Klumpen feiner Verästelungen mit zahlreichen Tentakeln. Diese liegen normalerweise relativ eng an. In diesem inaktiven Zustand durchströmen die Thrombozyten im Blut den gesamten Organismus. Wenn es irgendwo eine Verletzung der Blutbahn gibt, werden sie aktiv. Dann entfalten sie ihre Tentakel und sorgen so dafür, dass die Wunde schnell verschlossen wird.
Bei einer Verletzung der Blutbahn werden in kurzer Zeit vorbeifließende Thrombozyten aktiviert, wodurch sie lange tentakelartige Fangarme ausbreiten. So verfangen sie sich ineinander. Zudem aktivieren sie das Enzym Thrombin, das wiederum die Bildung des Proteins Fibrin auslöst. Fibrin ist so eine Art "Zellklebstoff".
Weitere vorbeifließende Thrombozyten entfalten ihre Tentakel, die sich an den bestehenden Klumpen anhaften. Dieser Prozess verstärkt sich kaskadenartig, weil das vorbeifließende Blut immer neue Thrombozyten enthält, die wiederum aktiviert werden und Thrombin und Fibrin freisetzen. So entsteht in kurzer Zeit (meist innerhalb von 2-4 Minuten) ein feinmaschiges Netz aus Zehntausenden Thrombozyten, durch das die anderen Bestandteile des Blutes nicht mehr hindurchpassen. Das Fibrin verklebt das Netz der Thrombozyten, so dass auch kein Blutplasma mehr abfließen kann - anschließend beginnt die Regeneration. Die Wunde ist geschlossen. Man bezeichnet diesen Vorgang auch als Thrombozytenaggregation (Aggregation = Zusammenlagerung).
Ein gesunder erwachsener Mensch hat rund 150.000 bis 380.000 Thrombozyten in einem Mikroliter (µl) Blut. Die durchschnittliche Lebensdauer von Thrombozyten beträgt acht bis zwölf Tage. Der Abbau erfolgt hauptsächlich in der Milz sowie in der Lunge und, in geringerem Maße, in der Leber.
- Wenn der Thrombozyten-Blutwert zu hoch ist, spricht man von einer Thrombozytose.
- Wenn der Thrombozyten-Blutwert zu niedrig ist, spricht man von einer Thrombozytopenie.
Hämatopoese
Genau genommen beginnt die Thrombopoese erst in der Phase, wenn der Megakaryoblast entsteht. Die vorhergehende Phase gehört zur sog. Hämatopoese (Blutbildung insgesamt). Die folgende Grafik zeigt die verschiedenen Entwicklungsstränge inkl. der Thrombopoese:
Ressourcen / Weiterlesen
- Universität Würzburg: "Die Rolle des Proteins VASP für die Proliferation und Differenzierung hämatopoetischer Stammzellen" - Dissertation von Dr. Katharina Krohne
- Wikipedia: Thrombopoese
Weitere interessante Artikel
Erythropoese: Blutbildung
https://www.blutwert.at/erythropoese/
Blutbildung-Navigation Erythropoese Erythroblast Normoblast Retikulozyt Knochenmark Erythropoese bedeutet übersetzt etwa "Bildung der roten Blutkörperchen". Es handelt sich also um den Entstehungsprozess der Erythrozyten
Atherosklerose: Ursachen, Plaque-Bildung, Risiken
https://www.blutwert.at/atherosklerose/
Als Atherosklerose bezeichnet man eine sehr langsam fortschreitende Verengung und Verhärtung der Blutgefäßwände (Sklerose=Verhärtung). Die Arterienwände werden dicker und verhärten sich an einigen Stellen
Thrombopoese: Bildung der Blutplättchen
https://www.blutwert.at/thrombozyten/thrombopoese.php
Die Blutplättchen (Thrombozyten) werden im Knochenmark gebildet. Den Vorgang der Thrombozytenbildung nennt man Thrombopoese. Sie entstehen wie alle Blutzellen aus einer Knochenmarkstammzelle (pluripotente oder multipotente Stammzelle).
Jan Swammerdam (1637 - 1680), Biografie
https://www.blutwert.at/historie/jan-swammerdam.php
Der Niederländer Jan Swammerdam war ein berühmter Naturforscher und Biologe, der unter anderem als erster ein Mikroskop nutze, um Blut zu untersuchen. Er entdeckte damit die roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Swammerda
Was ist Blutarmut?
https://www.blutwert.at/anaemie/blutarmut.php
Bei einer Blutarmut (Anämie) hat man nicht zu wenig Blut an sich. Die Flüssigkeitsmenge in den Blutbahnen ist in aller Regel normal. Allerdings hat man meist zu wenig rote Blutkörperchen (Erythrozyten). Und das wiederum ist p
Was ist ein Spaltlampenmikroskop?
https://www.lichtmikroskop.net/mikroskope/spaltlampenmikroskop.php
Ein Spaltlampenmikroskop, oft auch nur als Spaltlampe bezeichnet, ist ein Instrument, mit dem ein Augenarzt oder Optiker die Augen untersucht und vermisst. Eine Spaltlampe ist ein Stereo-Mikroskop, das heißt, man schaut mit beiden Aug
Wie funktioniert eine Streuungslinse?
https://www.lichtmikroskop.net/funktionsweise/streuungslinse.php
Eine Streuungslinse, auch Streulinse oder Zerstreuungslinse genannt, ist quasi die Gegenform zur Sammellinse. Die Streuungslinse fokussiert nicht parrallel einfallendes Licht, sondern zerstreut es, wenn es durch die Linse gebrochen wird. Ma
Augenlasern bei Weitsichtigkeit - scharf sehen ohne Brille
https://www.brillen-sehhilfen.at/augenlasern/weitsichtigkeit/
Weitsichtige Menschen können in der Nähe nicht gut sehen - in vielen Situationen müssen sie daher eine Sehhilfe tragen. Nein, das stimmt nicht. Es gibt für die meisten Weitsichtigen eine Alternative: Augenlasern. Dabei w
Wie funktioniert Google Glass (die Google-Brille)?
https://www.brillen-sehhilfen.at/google-brille/google-brille-technik-funktionsweise.php
Die Datenbrille von Google, die Google-Brille (Google Glass) ist eine technische Meisterleistung, die allerdings trotz eines enorm großen Einführungsaufwandes nie zum Kassenschlager geworden ist. Wie funktioniert Google Glass? Di
Speedpainting TUTORIAL - digital malen
https://www.martin-missfeldt.de/speedpainting.php
Ein " Speedpainting" (auch " speed painting", "schnelle Malerei") ist ein schnell gemaltes Bild, das in relativ kurzer Zeit erstellt wird. Es handelt sich um eine Technik, bei der der Fokus auf Geschwindigkeit
Der Qualitätskontrast einfach erklärt
https://www.martin-missfeldt.de/kontrast/qualitaetskontrast.php
Der Qualitätskontrast, auch als rein-unrein bezeichnet, bezieht sich auf den Unterschied zwischen reinen, intensiven Farben und gedämpften, getrübten Farben. In der Abbildung kann man den Qualitätskontrast gut nachvollzi
Augenlasern - Lasik-Verfahren, Kosten, Risiken
https://www.sehtestbilder.de/augenlasern/
Als Augenlasern bezeichnet man eine spezielle Augenoperation, bei der durch Abtragen der Hornhaut eine brechungsbasierte Sehschwäche korrigiert werden kann. Dank moderne Operationsverfahren Lasik, Femto-Lasik und ReLex kann man wieder
Farbenblind? Was ist Farbblindheit? - Sehtest-Bilder
https://www.sehtestbilder.de/was-ist-farbenblind.php
Jemand, der "farbenblind" ist, kann keine Farben sehen. Soweit die einfache Erklärung. Wenn man die so genannte Farbenblindheit jedoch differenzierter anschaut, gibt es zwei Arten von "Farbenblindheit" (genauer: Far