AP Laborwert vermindert / zu niedrig
Ein verminderter AP-Blutwert kommt seltener vor als ein erhöhter Wert. Er deutet darauf hin, dass die Enzyme, die man als Alkalische Phosphatase (AP, ALP) bezeichnet, nicht in ausreichendem Maße gebildet werden. Das kann potentiell zwei Gründe haben: entweder können aufgrund einer Mangelerscheinung zu wenige AP-Enzyme gebildet werden - oder sie sind nicht funktionstauglich (Erbkrankheit, Medikamente). Es gibt jedoch zahlreiche Ursachen, die die beiden genannten Gründe hervorrufen können. Der AP-Wert an sich ist in aller Regel zu unspezifisch, um eine genaue Diagnose zu stellen. Daher sind meist weitere Blutwerte von Bedeutung, zum Beispiel: ALAT bzw GPT, ASAT bzw. GOT sowie Gamma-GT.
Ursachen eines verminderten AP-Wertes
Zu den möglichen Ursachen gehören:
- Hypophosphatasie: Hypophosphatasie ist eine seltene erbliche Stoffwechselerkrankung, die durch einen Mangel an alkalischer Phosphatase verursacht wird. Es betrifft die Knochen, Zähne und andere Gewebe und kann zu Skelettdeformitäten, Knochenbrüchen, Zahnverlust und anderen Problemen führen.
- Mangel an Nährstoffen: Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen, wie Vitamin B6, Magnesium oder Zink, kann zu einer verminderten Produktion von alkalischer Phosphatase führen, z.B. Skorbut (Begleiterscheinung eines Vitamin-C-Mangels).
- Folsäuremangel: Ein Mangel an Folsäure (Vitamin B9) kann zu einer verminderten Aktivität der alkalischen Phosphatase führen.
- Hypothyreose: Eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) kann mit einem niedrigen AP-Wert in Verbindung gebracht werden.
- Blutarmut: siehe Anämie
- Medikamente: z.B. hormonelle Verhütungsmittel
Es ist wichtig zu beachten, dass ein niedriger AP-Wert allein nicht ausreicht, um eine genaue Diagnose zu stellen. Weitere Untersuchungen und Tests sind notwendig, um die zugrunde liegende Ursache für den verminderten AP-Wert zu ermitteln. Wenn bei Ihnen ein niedriger AP-Wert festgestellt wurde, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die Ursache zu ermitteln und angemessene Maßnahmen zu ergreifen.
Wofür ist Alkalische Phosphatase wichtig?
Alkalische Phosphatase (AP, ALP) ist eine Sammelbezeichnung für eine Reihe von Enzymen, die vor allem in Knochen, Muskeln und Leber sowie in den Gallengängen vorkommen. Sie werden zusammen als Blutwert AP im Blutserum gemessen.
Diese Enzyme spielen im Rahmen des Stoffwechsels eine wichtige Rolle. Ihre räumliche Struktur ergibt sich aus einer langen Kette von Aminosäuren, die sich ineinander verschlungen haben. Im Zentrum befindet sich - wie bei allen Enzymen - eine aktive Zone, an die sich nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip einige bestimmte Substanzen anhaften können. Diese verändern dann ihre Struktur bzw. werden aufgespalten. Anschließend koppeln sie sich wieder ab, so dass das Enzym erneut aktiv werden kann.
Alkalische Phosphatasen entfernen Phosphat-Gruppen (Dephosphorylierung) von vielen Arten von Molekülen wie Proteinen, Nukleotiden und Alkaloiden. Sie arbeiten am effektivsten bei einem alkalischen pH-Wert. Sie sorgen so dafür, dass überschüssige Substanzen umgewandelt werden, damit sie anschließend abgebaut oder weiterverarbeitet werden können.
AP-Normalwerte
Referenzbereiche beim Menschen (Messungen bei 37 °C nach IFCC):
- Säuglinge 110 - 590 IU/l
- Kleinkinder 110 - 550 IU/l
- Schulkinder 130 - 700 IU/l
- Frauen 55 - 147 IU/l
- Männer 62 - 176 IU/l
Bei Kindern und Jugendlichen, die noch im Wachstum sind, gilt ein erhöhter AP-Wert als normal, ebenso bei Schwangeren.
Weitere Leberwerte / Laborwerte
Welche Blutwerte gehören zu den Leberwerten bzw. welche erlauben Rückschlüsse über die Leber? Die folgende Tabelle zeigt die Normalwerte für Erwachsene (*Hinweis: die Werte bei Kindern/Jugendlichen und Schwangeren können abweichen). Die Einheit "U/l" steht für "Units pro Liter (Blut); "kU/l" steht für "Kilo-Units pro Liter (Blut); "mg/dl" bedeutet "Milligramm pro Deziliter (Blut)".
Leberwerte | ||||
Abk. | Bezeichnung | Normwerte Männer | Normwerte Frauen | Siehe auch |
ALAT (=GPT) | Alanin-Aminotransferase | bis 50 U/l | bis 35 U/l | zu hoch zu niedrig |
ASAT (=GOT) | Aspartat-Aminotransferase | bis 50 U/l | bis 35 U/l | zu hoch zu niedrig |
AP | Alkalische Phosphatase | 40 - 129 U/l | 35 - 104 U/l | zu hoch zu niedrig |
GLDH | Glutamat-dehydrogenase | bis 7,0 U/l | bis 5,0 U/l | zu hoch zu niedrig |
GGT, γ-GT | Gamma-Glutamyl-Transferase | bis 60 U/l | bis 42 U/l | zu hoch zu niedrig |
tBil | Gesamt-Bilirubin | bis 1,2 mg/dl (20,5 µmol/l) |
bis 1,2 mg/dl (20,5 µmol/l) |
zu hoch zu niedrig |
dBil | Direktes (konjugiertes) Bilirubin | bis 0,2 mg/dl (3,4 µmol/l) |
bis 0,2 mg/dl (3,4 µmol/l) |
zu hoch zu niedrig |
iBil | Indirektes (unkonjugiertes) Bilirubin | bis 1,0 mg/dl (17,1 µmol/l) |
bis 1,0 mg/dl (17,1 µmol/l) |
zu hoch zu niedrig |
ChE | Cholinesterase | 5,3 - 12,9 kU/l | 4,3 - 11,3 kU/l | zu hoch zu niedrig |
QUICK | Quick-Wert | 70 - 120% | 70 - 120% | zu hoch zu niedrig |
Leberwerte | |||
Abk. | Beschreibung | Normwerte Männer |
Normwerte Frauen |
ALAT (=GPT) | Alanin-Aminotransferase | < 50 U/l | < 35 U/l |
ASAT (=GOT) | Aspartat-Aminotransferase | < 50 U/l | < 35 U/l |
AP | Alkalische Phosphatase | 40 - 129 U/l | 35 - 104 U/l |
GLDH | Glutamat-dehydrogenase | < 7,0 U/l | < 5,0 U/l |
GGT, γ-GT | Gamma-Glutamyl-Transferase | < 60 U/l | < 42 U/l |
tBil | Gesamt-Bilirubin | < 1,2 mg/dl (20,5 µmol/l) |
< 1,2 mg/dl (20,5 µmol/l) |
dBil | Direktes (konjugiertes) Bilirubin | < 0,2 mg/dl (3,4 µmol/l) |
< 0,2 mg/dl (3,4 µmol/l) |
iBil | Indirektes (unkonjugiertes) Bilirubin | < 1,0 mg/dl (17,1 µmol/l) |
< 1,0 mg/dl (17,1 µmol/l) |
ChE | Cholinesterase | 5,3 - 12,9 kU/l | 4,3 - 11,3 kU/l |
QUICK | Quick-Wert | 70 - 120% | 70 - 120% |
Abkürzungen: U/l = Unit pro Liter; kU = KiloUnit = 1000 Units; µmol = Mikromol; dl = Deziliter; mg = Milligramm - Mehr zu den Einheiten
Ressourcen / Weiterlesen
- Gamma-GT zu niedrig
- Alat-Wert zu niedrig
- Asat-Wert zu niedrig
- ChE-Wert zu niedrig
- GLDH-Wert zu niedrig
- Leberwerte
- Cholesterinwerte
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